Haltungen & Werte
Ehrlichkeit
Ehrlichkeit braucht zwar oft Mut, ist aber etwas absolut Zentrales im Leben. Sich selbst gegenüber ehrlich zu sein, ist weit schwieriger als anderen gegenüber. Wenn du unehrlich zu anderen Menschen bist, dann weisst du das. Es ist dir bewusst. Wenn du jedoch dir gegenüber unehrlich bist, kann es sein, dass du das gar nicht bemerkst. Du belügst dich selbst, wenn du deine Gefühle und Bedürfnisse unterdrückst, nur um irgendwelchen Erwartungen von Aussen zu genügen. Mit dir ehrlich zu sein, stärkt die Liebesbeziehung zu dir selbst. Es zeigt dir auf, dass du unperfekt bist und sein darfst. Es lehrt dich, grosszügig und wohlwollend dir gegenüber zu sein. Andere anzulügen, kann aus folgenden Gründen geschehen:
Du willst dich dem anderen nicht so zumuten, wie du bist (weil du dich selbst nicht ausreichend magst und dich verstecken willst).
Oder du willst deinen Nächsten von der Wahrheit über dich und dein Leben verschonen. Du willst ihn nicht zum Opfer deiner Selbst machen. Beide Motivationen bringen dich nicht weiter. Ehrlichkeit, in welcher Form auch immer, ermöglicht Authentizität, Integrität und Wachstum. Sie ist eine Grundlage tragfähiger, vertrauensvoller Beziehungen.
Gemeinschaft
Alleinsein tut vielen Menschen gut. Besonders dann, wenn sie mit sich im Reinen sind, schöpfen sie aus der Einsamkeit Kraft und entwickeln Klarheit darüber, was ihnen im Leben wirklich wichtig ist. Ungewollte Einsamkeit dagegen kann sich schmerzhaft und traurig anfühlen, denn die Allermeisten brauchen Menschen um sich herum. Freunde, die sie verstehen und ihnen in heraus-fordernden Zeiten beistehen oder eine Familie, in der sie sich geborgen fühlen. Viele Menschen brauchen eine Community, die ihr Leben bereichert, ihnen Sicherheit gibt und sie innerlich wachsen und gedeihen lässt. Menschen sind u.a. von ihren Gefühlen und Bedürfnissen beeinflusst. Wenn du deine Bedürfnisse über eine längere Zeit nicht stillen kannst, macht dich das traurig, wütend oder ängstlich. Zu wissen, dass nicht nur du, sondern auch deine Mitmenschen bedürftig sind, schafft eine Verbindung zu ihnen.
In funktionierenden, bereichernden Gemeinschaften sind die Bedürfnisse aller wichtig und bekommen genügend Raum und Zeit. Dich für deine eigenen Bedürfnisse einzusetzen, sie aber auch (vorübergehend) zurücknehmen, wenn es dem Gemeinwohl dient, ist eine Fähigkeit, die in einer Gemeinschaft ausgesprochen bedeutend ist. Menschen können sie entwickeln, wenn sie diesbezüglich behutsam begleitet sind. Dich als einen Teil einer Gemeinschaft wahrzunehmen, die aus bedürftigen Wesen besteht, ist eine Grundlage für tragfähige Beziehungen.
Konfliktfähigkeit
Wo Menschen mit ihren unterschiedlichsten Bedürfnissen zusammenleben, entsteht Konfliktpotenzial. Ehrlichkeit und Klarheit über Verantwortung erhöhen die Chance, dass Konflikte nachhaltig geklärt werden können. Dann nämlich siehst du in jedem Konflikt auch eine persönliche Wachstumschance und erkennst, wo du stehst (z.B. bzgl. Offenheit, Rechthaberei, “Dramabereitschaft” Integrität, Authentizität, Resilienz usw.). Konflikte können Prozesse in Gang setzen, die eine positive Entwicklung aller Beteiligten ermöglichen, wenn sie bewusst darauf fokussiert sind. Konflikte sind deshalb nichts Negatives, können aber viel Positives bewirken. Sie sind o.k.! Konfliktfähigkeit ist eine Grundlage tragfähiger Beziehungen.
Liebesfähigkeit
Viele sind sich ganz sicher, dass es im Leben letztlich nur um die Liebe geht. Sie scheint die «Grundsubstanz», die Essenz unserer Seelen zu sein und verbindet alle Menschen insofern miteinander, als dass sie überall nach Liebe suchen - ein Leben lang. So erstaunt es nicht, dass deine Erfahrung, jemanden von ganzem Herzen zu lieben oder bedingungslos geliebt zu werden, die wohl Erfüllendste von allen ist. Du bist “liebessüchtig”, eine Sucht aber, die unschädlich ist und dich enorm weiterentwickelt, wenn du nach echter, ehrlicher Liebe suchst. Du schaust dich überall nach ihr um und wenn du sie findest, wenn auch nur vorübergehend, stellt sich bei dir Ruhe und Frieden ein. Liebe ist überall zu finden: in jedem Menschen, in jedem Tier, in jeder Pflanze, aber auch in jeder Lebenssituation, selbst wenn sie düster und von Hass geprägt zu sein scheint. Wer Liebe aber mit Abhängigkeit verwechselt, bezahlt dafür einen hohen Preis: die Abwesenheit von Liebe. Wenn du jemanden besitzen willst, wirst du ihn verlieren. Wenn du dir Liebe kaufen willst, verlierst du sie unterwegs, bevor du „zu Hause“ angekommen bist. Lieben heisst freilassen, nicht besitzen. Lieben heisst loslassen, nicht festhalten.
Resilienz
Den Glauben an sich selbst ist etwas absolut Zentrales im Leben. Dir selbst zuzutrauen, den Herausforderungen des Lebens gewachsen zu sein, gibt dir Zuversicht, Vertrauen und bei Entscheidungen, die anstehen. Du gestaltest dein Leben mit einer wohltuenden Lockerheit. Wenn du dich innerlich stark fühlst und dir selbst Sicherheit geben kannst, verschafft dir das den Mut für integres und authentisches Handeln. Klarheit über deine eigenen inneren Widerstände und die Möglichkeit, diesen, falls nötig, mutig und ausdauernd entgegenzutreten, erhöht deine Chance darauf, dass du Ziele erreichst, dass Träume und Herzenswünsche durch deine Schaffenskraft erfüllt werden können. Resilienz ermöglicht dir zudem, Spannungen auszuhalten und “unguten” Gefühlen ihren Platz zu geben, ohne dich gleich in eine Kompensationsstrategie zu flüchten. Resilienz ist eine Grundlage tragfähiger Beziehungen.
Verantwortung
Klarheit über Verantwortung zu haben, spart wertvolle Lebensenergie ein. Du verwendest sie für Dinge, für die du auch wirklich verantwortlich bist. Verantwortung ist der Treibstoff deines Lernprozesses. Verantwortung zu übernehmen, wo du ihr auch gewachsen bist, stärkt dich, selbst wenn du dich dabei herausgefordert fühlst. Es geht auch darum, die Verantwortung zu tragen, die dir mit deinen Talenten vom Leben geschenkt worden ist. Wenn du sie entfaltest, beschenkst du damit nicht nur dich, sondern auch deine Mitmenschen. Also versteck deine Talente nicht, sondern nutze sie verantwortlich. Verantwortung zu übernehmen für Menschen in Lebenssituationen, die du nicht zu verantworten hast, ist gut gemeint. Doch damit ermöglichst du Drama. Du verantwortest dann den Opferstandpunkt, den du anderen ermöglichst und hinderst sie daran, aus ihren Entscheidungen und Ergebnissen zu lernen und dadurch in ihre Kraft zu kommen. Wenn du aber Klarheit über Verantwortung hast, ist das am Ende für alle Menschen in deinem Umfeld wohltuend. Diese Klarheit ist eine Grundlage tragfähiger Beziehungen.
Vertrauen
Ohne Vertrauen kann das Leben eine grosse Last sein. Mit Vertrauen fühlen sich selbst die grössten Herausforderungen machbar an.
Das Vertrauen in dich selbst, dein SELBST-Vertrauen, basiert auf der Annahme, dass du deinen Lebensaufgaben gewachsen bist. Du traust dir selbst etwas zu, was dich dazu befähigt, mutige Entscheidungen zu treffen, Neues auszuprobieren, deine Projekte in die Tat umzusetzen und deine Integrität zu wahren. Das Vertrauen in andere Menschen erwächst aus diesem SELBST-Vertrauen.
Wenn du anderen vertraust, (weil du weisst, wie vertrauenswürdig du selbst bist), gibst du ihnen den Raum, sich so zu entwickeln, wie sie das möchten. Du schränkst sie nicht unnötig ein, sondern lässt ihnen Platz für ihre eigenen Entscheidungen. Das ermöglicht ihnen zu lernen, was Verantwortung bedeutet und entwickeln auf diese Weise die nötigen inneren Ressourcen, um ihr Leben aktiv zu gestalten. Vertrauen führt zu Freiheiten. Frei zu sein, ist für alle Menschen wohltuend. Vertrauen und das Bewusstsein für das Recht auf “Freiheit”, sind Grundlagen für tragfähige Beziehungen.